Podium In Der Neustadthalle Vlnr Buergermeister Peter Muehle Kathrin Vogel Mdl Jens Michel Staatsminister Christian Piwarz

Mehr Lehrer und Bildungsqualität sichern

Neustadt in Sachsen. Rund 80 Gäste waren am 17. Juni der Einladung des Landtagsabgeordneten Jens Michel in die Neustadthalle zum Fachforum Schule mit Sachsens Bildungsminister Christian Piwarz gefolgt. Auf Anregung der Neustädter Unternehmerin Kathrin Vogel wurden über zwei Stunden landesweite Entwicklungen in der Bildungspolitik thematisiert. Zudem wurden von den Gästen konkrete lokale Probleme an den Minister herangetragen. Neustadts Bürgermeister Peter Mühle verstärkte das Podium. Unter den Gästen waren auch Schulleiter sowie zahlreiche Lehrerinnen, Lehrer und Erzieherinnen aus Neustadt.

Staatsminister Christian Piwarz stellte sich dabei auch sehr kritischen Fragen, so zur Sicherung der im Deutschlandvergleich hohen Bildungsqualität in Sachsen. Er erläuterte bereits angelaufene Maßnahmen der Staatsregierung gegen den Mangel an Lehrern in sächsischen Schulen und warb für mehr gesellschaftliche Anerkennung des Lehrerberufs. Sachsen hat zudem die finanzielle Attraktivität des Lehrerberufs erhöht. Grundschullehrer werden in Sachsen wie Gymnasiallehrer vergütet und damit bundesweit am besten bezahlt. Nachdem alle Bundesländer, außer Sachsen und Berlin, die Verbeamtung von Lehrern bis 2017 wieder eingeführt hatten, zog Sachsen in diesem Jahr nach. Rund 1.200 Bewerbungen von Lehrkräften sind aktuell dafür eingegangen, zeigte sich der Minister erfreut, mehr als erwartet. Die Zahl der Lehramtsstudenten in Sachsen wurde zudem seit 2011 deutlich gesteigert, von 900 pro Jahr auf jetzt rund 2400 pro Jahr. Die Zahl neuer Absolventen steigt jedoch erst mit zeitlicher Verzögerung, erläuterte Piwarz. Denn inklusive des 1. und 2. Staatsexamens dauert die Lehramtsausbildung rund sieben Jahre. Seiteneinsteiger mit Hochschulausbildung und Erzieher mit pädagogischer Lehrbefähigung sichern deshalb, dort wo noch Lücken vorhanden sind, den Unterricht mit ab.

Inklusion, Digitalisierung und Politische Bildung und die Qualität der Lerninhalte waren weitere Themen. Rund 100 aktualisierte Fachlernpläne gehen zum Beispiel in nächster Zeit an die Schulen und werden ab nächstem Schuljahr zum Einsatz kommen. Sie lösen damit zum großen Teil Lehrpläne von 2004 ab. Der Bildungsminister erläuterte zudem die Bedeutung der Kopfnoten auf sächsischen Zeugnissen als wichtige Bewertungsmöglichkeit durch den Lehrer. Zudem hob er die Bedeutung der fachlich betreuten frühkindlichen Bildung in sächsischen Kitas hervor, die rund 98 Prozent der Kinder im Vorschuljahr besuchen.